Taufstein, Turm und Glocken

Der TAUFSTEIN aus dem späten 12. Jahrhundert stammt aus einer Kirche im Harz.
Er befindet sich erst seit der Renovierung 1979/80 an diesem Ort.

Über dem Taufstein schwebt ein Messingleuchter aus dem Jahr 1633.

Zwischen 1470 und 1490 wurde der KIRCHTURM errichtet.

Die große GLOCKE wurde 1490 von dem bedeutenden niederländischen Glockengießer Gerdt van Wou gegossen.

Die kleine Glocke von 1497 stammt von Hermann Vogel aus Soest, einem Schüler Gerdt van Wous.Der im Jahr 1523 mit Kupfer gedeckte TURMhelm wurde bereits 40 Jahre später, am 10. Februar 1563, durch einen Sturm wieder heruntergerissen. So ist auf der ältesten Darstellung Stendals, einem Gemälde aus dem Jahr 1569, die Petrikirche ohne Turmhaube zu sehen.

Etwa zweihundert Jahre später geriet die Turmspitze von St. Petri erneut in Gefahr - nicht durch einen Sturm, sondern durch den Magistrat der Stadt. Der "Altmärkische Hausfreund" wusste 1891 folgendes darüber zu berichten:

"Die kleinen Ecktürmchen, welche die hohe Mittelspitze umgeben, hätte der rat der Stadt, welcher Patron der Kirche ist, vor etwas mehr denn hundert Jahren gern heruntergeholt und verkauft, weil er Geld zum Bauen brauchte und achtzig taler aus Kupfer und Holz der Türme herauszuschlagen hoffte."

Das wollten sich aber die Leute der Petrigemeinde so ohne weiteres nicht gefallen lassen; sie schrieben einen Brief an Friedrich den Großen und beklagten sich in sehr offenherziger und derber Weise über den Magistrat.

Die Ratsherren wollten sich zwar verteidigen und setzten dem König höchst sachverständig auseinander:

die Türmchen stammten aus der gotischen Zeit; damals hätte alles überladen sein müssen, jetzt sei der Geschmack geläutert und strebe mehr nach Simplicität; auch erklärten sie dem König, jene Leute von St.Petri seien rebellische Bürger, so Sr. Majestät aller gerechteste Ahndung verdient hätten.

Der König aber war anderer Meinung und ließ den Magistrat wegen nachlässiger Verwaltung des Kirchenvermögens seinen Zorn fühlen. Die Ecktürmchen aber blieben erhalten."



Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth. Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
Haggai 2,8 Apostelgeschichte 4,32

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